Dienstgrade bei der Polizei

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Polizisten sprechen wir von Amtsbezeichnungen und nicht von Dienstgraden
  • Amtsbezeichnungen sind die Anreden, oder auch die Betitlungen, von diversen Beamten
  • Die Amtsbezeichnungen im mittleren, gehobenen und höheren Dienst unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Rängen
  • Die namentlichen Kennzeichnungen sind bundeseinheitlich

Die Dienstgrade im Überblick

Dir sind doch sicherlich auch schon einmal die vielen verschiedenen Abzeichen auf der Dienstuniform von Polizisten aufgefallen. Polizeidienstgrade sind Hierarchien, die in Polizeiorganisationen verwendet werden, um die verschiedenen Positionen und Verantwortlichkeiten der Mitarbeiter zu definieren.

Bei der Polizei unterscheidet man grundsätzlich zwischen dem mittleren, dem gehobenen und dem höheren Dienst.

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Welche Schulterklappe gehört zu welchem Dienstgrad?

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Weshalb gibt es die Rangabzeichen bei der Polizei?

Rangabzeichen für Polizisten sind Symbole, welche Position und den Rang eines Polizeibeamten innerhalb der Hierarchie zeigen. Diese Abzeichen sind wichtig, weil sie eine klare Struktur und Organisation in der Polizei schaffen. Durch Rangabzeichen können Polizisten auf den ersten Blick erkennen, wer in der Befehlskette über ihnen steht und wer ihnen unterstellt ist. Dies ermöglicht eine effiziente Kommunikation und Koordination bei Einsätzen.

Rangabzeichen spiegeln auch die Erfahrung und das Fachwissen eines Polizeibeamten wider. Je höher der Rang, desto mehr Verantwortung und Führungsfähigkeiten werden erwartet.

Welche Dienstgrade gibt es?

Je nach eingeschlagener Laufbahn unterscheiden sich auch die Dienstgrade bei der Polizei, denn jede Laufbahn bringt seine eigenen Besonderheiten mit sich und stellt für die Beamten gewissermaßen einen beruflichen Pfad mit verschiedenen Stationen dar. Wie der jeweilige Dienstgrad auf der Uniform eines Beamtens dargestellt wird siehst du in den folgenden Abbildungen.


Dienstgrade im mittleren Dienst:

Der mittlere Dienst wird als Inbegriff der Polizeiarbeit angesehen und umfasst die Streifenwagenbesatzung sowie den Einsatz bei Demonstrationen und die Unterstützung von Dienststellen. Im mittleren Dienst gibt es vier Amtsbezeichnungen: Anwärter, Polizeimeister, Polizeiobermeister und Polizeihauptmeister.

Abbildung für die Laufbahn bei der Polizei im mittleren Dienst mit den Dienstgraden

Polizeimeisteranwärter

Die Laufbahn im mittleren Dienst dreht sich, wie bereist erwähnt, um das Amt des Polizeimeisters. In deiner Ausbildung bist du demnach auch ein Polizeimeisteranwärter. Du stehst hier noch ganz am Beginn deiner Karriere bei der Polizei. Was sich genau auf den Schulterklappen deiner Dienstuniform findet, unterscheidet sich je nach Dienstherrn. Gemeinsam haben jedoch (fast) alle, dass die Abzeichen für den mittleren Dienst in Blau gehalten sind. (Die Wasserschutzpolizei stellt hier mit goldenen Streifen eine Ausnahme dar.)

Polizeimeister (Abkürzung PM) 

Du hast die Ausbildung zum Polizeimeister erfolgreich absolviert? Herzlichen Glückwunsch! Damit kann es dann so richtig los gehen. Polizeimeister ist deine erste richtige Amtsbezeichnung, denn mit dem Abschluss der Ausbildung überträgt dir dein Dienstherr offiziell ein Amt. Auf der Uniform zeigt sich dies mit zwei blauen Sternen oder im Fall der Wasserschutzpolizei mit zwei dünnen goldenen Streifen.

Polizeiobermeister (POM)

Mit deiner ersten Beförderung, zum Polizeiobermeister, erhältst du einen weiteren Stern auf der Schulterklappe. Im Berufsalltag arbeitest du als Ermittlungsperson der Staatsanwaltschaft und übernimmst zum Teil erste Führungsaufgaben, beispielsweise als Gruppenführer.

Polizeihauptmeister (PHM)

Weiter geht es auf der Karriereleiter mit dem Polizeihauptmeister. Auch bei der Beförderung zum Hauptmeister gibt es einen weiteren Stern für die Schultern. Damit steigt jedoch auch die Verantwortung, deinen Arbeitsalltag verbringst du als Gruppenführer, Einsatzleiter kleinerer Einsätze oder auch als Streifenführer. Für die Ausführung besonderer Aufgaben gibt es unter Umständen einen Bonus, eine sogenannte Amtszulage, je nachdem welchem Dienstherrn du unterstehst gibt es hier sogar als Polizeihauptmeister mit Amtszulage (PHMz) oder Ersten Polizeihauptmeister (EPHM) noch einen Stern extra.

Dienstgrade im gehobenen Dienst:

Im gehobenen Dienst verläuft die Laufbahn sehr ähnlich nur das es hier nicht der Polizeimeister ist, sondern der Polizeikommissar.

Abbildung für die Laufbahn bei der Polizei im gehobenen Dienst mit den Dienstgraden

Polizeikommissaranwärter

Wie im mittleren Dienst befindest du dich zu Beginn deiner Ausbildung in der sogenannten Anwartschaft und bekommst daher Anwärterbezüge. Die genaue Bezeichnung während des Vorbereitungsdienstes lautet Polizeikommissaranwärter. Dein Abzeichen ist während der Ausbildung noch leer. In dieser Zeit lernst du alles Wichtige für deine zukünftigen Aufgaben.

Polizeikommissar (Abkürzung PK)

Herzlichen Glückwunsch, du hast deine Ausbildung oder Studium bestanden und wirst jetzt als „Beamte auf Probe“ mit der Dienstbezeichnung „Polizeikomissar“ eingestellt. Du trägst ab jetzt ein Abzeichen mit einem weißen Sternen oder einem goldenen Streifen, je nachdem, wo du arbeitest. Der Laufbahn Abschluss nach dreijährigem Studium ist mit einem Diplomabschluss gleichgestellt und du erhältst auch einen akademischen Titel. Polizeikommissare sind in die Besoldungsgruppe A 9 eingereiht.

Polizeioberkommissar (POK)

Im ersten Beförderungsamt des gehobenen Dienstes/der 3. Qualifikationsebene wirst du zum Polizeioberkommissar (kurz POK) ernannt. Du trägst ab jetzt ein Abzeichen mit zwei weißen Sternen oder 2 goldenen Streifen, je nachdem, wo du arbeitest.

Als POK zählst du weiterhin in allen Bundesländern als Ermittlungsperson der Staatsanwaltschaft und übernimmst weitere Führungsaufgaben. Diese können zum Beispiel die Position des Zugführers von geschlossenen Einheiten oder die Position des Ersten Streifenführers beinhalten. Polizeioberkommissare sind in die Besoldungsgruppe A 10 eingereiht.

Polizeihauptkommissar (PHK)

Wenn du Polizeihauptkommissar bist, trägst du viel Verantwortung. Du trägst ein Abzeichen mit drei weißen Sternen oder 3 goldenen Streifen, je nachdem, wo du arbeitest. Als Polizeihauptkommissar leitest du oft Gruppen von Polizisten und übernimmst wichtige Aufgaben. Du kannst zum Beispiel für die Planung und Organisation von Einsätzen verantwortlich sein. Es handelt sich hierbei um die zweite Beförderungsebene im gehobenen Dienst/der 3. Qualifikationsebene. Als PHK kannst du in die Besoldungsgruppe A 11 oder A 12 eingereiht werden.

Polizeihauptkommissare der Besoldungsgruppe A 12 werden je nach Verfügung in eine Planstelle eingewiesen und nicht mehr extra ernannt. Das bedeutet, dass es hierfür keine eigenständige Amtsbezeichnung gibt, aber einen extra Stern. Als Hauptkommissar A 12 hast du demnach 4 Sterne auf deiner Uniform.

Erster Polizeihauptkommissar

Der wohl spannendste und interessanteste Polizei Dienstgrad ist der des Ersten Polizeihauptkommissars (kurz EPHK). Hierbei handelt es sich gleichzeitig um die höchste Amtsbezeichnung des gehobenen Dienstes oder der 3. QE. Auf dem Abzeichen befinden sich in der Regel fünf weiße Sterne. Bei der Wasserschutzpolizei sowie beim Bundespolizeiamt See sind stattdessen vier goldene Tressen in unterschiedlicher Stärke zu sehen. Der erste Polizeihauptkommissar ist in der Regel ein Polizeibeamter mit herausragenden Leistungen und umfangreicher Fachkenntnis. Er hat oft Führungspositionen inne und ist für die Leitung von größeren Polizeieinheiten oder spezialisierten Abteilungen verantwortlich.Als EPHK wirst du nach Besoldungsgruppe A 13 bezahlt.

Dienstgrade im höheren Dienst

In der Laufbahn des höheren Dienstes könnte es dann eigentlich genauso ablaufen! Nach dem Polizeirat folgt das Amt des Polizeioberrates, für uns keine Überraschung mehr. Einen Polizeihauptrat gibt es jedoch nicht, an seine Stelle tritt das Amt des Polizeidirektors, gefolgt vom leitenden Polizeidirektor.

Abbildung für die Laufbahn bei der Polizei im höheren Dienst mit den Dienstgraden

Polizeirat (Abkürzung PR)

Das Amt des Polizeirates ist das Einstiegsamt des gehobenen Dienstes. Die Voraussetzungen für ein Amt im höheren Dienst sind zum einen ein gewisser Bildungsabschluss, meist ein Master (oder gleichwertiger Abschluss), sowie der Abschluss eines Vorbereitungsdienstes.

Nachdem ein Polizeiratanwärter (Polizeireferendar) sein Referendariat erfolgreich absolviert hat erhält er einen goldenen Stern. Im Falle der Wasserschutzpolizei drei breite goldenen Streifen.

Polizeioberrat (POR)

Nach demselben System wie bei den bisherigen Laufbahnen folgt nun der Polizeioberrat. Als Polizeioberrat kommt einiges an Verantwortung auf dich zu. Üblicherweise übernimmst du die Leitung einer Dienststelle, einer polizeilichen Einrichtung, einer Einheit oder eines Bereiches in einem Großstadtpräsidiums. Dein Aufgabengebiet umfasst also die Regelung und Organisation des Einsatzalltages deiner dir unterstellten Kollegen. Auf deinen Schultern finden sich zwei goldene Sterne wieder, bei der Wasserschutzpolizei gibt es zusätzlich einen schmalen Streifen dazu.

Polizeidirektor (PD)

Statt eines Polizeihauptrates, steht nun das Amt des Polizeidirektors an. Auch hier steht Planung und Organisation weit im Vordergrund. Als Polizeidirektor übernimmst du beispielsweise die Leitung mehrerer Dienststellen eines Stadtteiles in einer Großstadt. Auf den Schulterklappen befinden sich jetzt drei goldene Sterne oder vier breite goldene Streifen.

Leitender Polizeidirektor (LPD)

Nach oben hin wächst die Verantwortung immer weiter. Als Leitender Polizeidirektor bist du für sehr viele Kollegen zuständig und verantwortlich. Neben den organisatorischen Herausforderungen übernimmst du zum Beispiel auch die Einsatzleitung bei Großeinsätzen und besonders schweren Gefahrenlagen. Auf deinen Schultern lastet neben vier goldenen Sternen auch enorm viel Verantwortung.

Unterschiedliche Abzeichen in der Verwendung

In den vorherigen Abbildungen sind dir sicherlich einige unterschiedliche Abzeichen aufgefallen, doch woher kommen diese?

Da die Polizei in Deutschland von den jeweiligen Ländern geregelt wird, gibt es auch hier Unterschiede in den Amtsbezeichnungen, beziehungsweise in ihrer Darstellung auf zum Beispiel den Schulterklappen. Am Beispiel des Polizeikommissaranwärters möchten wir dir die Unterschiede einmal zeigen.

Bildliche Zusammenfassung der Amtsbezeichnung des gehobenen Dienstes am Beispiel des Polizeikommissaranwärters

Dienstgrade während der Ausbildung:

Während deiner Ausbildungszeit bist du auf Widerruf verbeamtet, trägst daher den Titel des Anwärters und hast wie zuvor aufgezählt, eine Dienstbezeichnung. In Verbindung mit deiner eingeschlagenen beruflichen Karriere, unterscheidet sich auch deine Dienstbezeichnung mit der von anderen Anwärtern auf Widerruf.

Mittlerer Dienst                    = Polizeimeisteranwärter

Gehobener Dienst               = Polizeikommissaranwärter

Zusätzlich zu den sich unterschiednen Bezeichnung ist es auch von Bedeutung, dass du während des Vorbereitungsdienstes noch keine polizeilichen Vollzugsrechte in Anspruch nehmen darfst. Damit ist zum Beispiel gemeint, dass du deine Polizeiuniform während des Ausbildungsdienstes nicht außerhalb der Arbeitszeit tragen darfst, egal welche Dienstbezeichnung du innehast. Ab dem Zeitpunkt, an dem du die Ausbildungszeit erfolgreich absolviert hast, kommen solche Rechte wie das polizeiliche Vollzugsrecht zum Tragen und auch deine dann gültige Amtsbezeichnung ändert sich.

Mit Beginn deiner Ausbildung hast du in den meisten Fällen Anspruch auf die Heilfürsorge. ACHTUNG: Du must innerhalb von 3 Monaten eine Pflegepflichtversicherung nachweisen.

Dienstgrade bei der Kriminalpolizei

Die Dienstgrade bei der Kriminalpolizei unterscheiden sich im wesentlichen nicht von denen der Schutzpolizei. So wird beispielsweise aus dem Polizeihauptmeister lediglich ein Kriminalhauptmeister, aus dem Polizeikommissar ein Kriminalkommissar und aus einem Polizeioberrat ein Kriminaloberrat. Das die Dienstbezeichnungen so ähnlich sind ist keine Überraschung, denn häufig kommen die Beamten der Kriminalpolizei ursprünglich aus der Schutzpolizei. Ein direkter Einstieg bei der Kriminalpolizei ist in vielen Bundesländern aber auch möglich.

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FAQ

Das höchste Amt im mittleren Dienst ist das Amt des Polizeihauptmeisters.

Das höchste Amt im gehobenen Dienst ist das Amt des Ersten Polizeihauptkommissares.

Das höchste Amt im höheren Dienst ist das Amt des Leitenden Polizeidirektors.

Es gibt für jede Laufbahnvier verschiedene Dienstgrade.

Mittlerer Dienst:

Polizeimeister – Polizeiobermeister – Polizeihauptmeister – Erster Polizeihauptmeister

Gehobener Dienst:

Polizeikommissar – Polizeioberkommissar – Polizeihauptkommissar – Erster Polizeihauptkommissar

Höherer Dienst:

Polizeirat – Polizeioberrat – Polizeidirektor – Leitender Polizeidirektor

Der Unterschied zwischen einer Amts- und Dienstbezeichnung liegt im Status eines Beamten. Im Vorbereitungsdienst wurde einem Beamten auf Widerruf noch kein „Amt“ von seinem Dienstherrn übertragen. Er kann somit auch noch keine Amtsbezeichnung tragen.

Fazit der Dienstgrade für Polizisten

  • Im mittleren Dienst gibt es vier Amtsbezeichnungen: Anwärter, Polizeimeister, Polizeiobermeister und Polizeihauptmeister.
  • Der gehobene Dienst umfasst Polizeikommissaranwärter, Polizeikommissar, Polizeioberkommissar, Polizeihauptkommissar und Erster Polizeihauptkommissar.
  • Im höheren Dienst gibt es Polizeireferendare, Polizeiräte, Polizeioberräte, Polizeidirektoren und leitende Polizeidirektoren, die Führungs- und Managementpositionen innehaben.

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