Die Polizeigewerkschaften im Vergleich

In Deutschland werden die Interessen der Polizeibeschäftigten durch verschiedene Gewerkschaften oder andere Organisationen vertreten. In diesem Beitrag klären wir, was genau eine Gewerkschaft ist, wie sie sich von Interessensverbänden unterscheiden und welche Gewerkschaften/Organisationen es für Polizisten gibt. Welche Leistungen diese erbringen und wer Mitglied werden kann.

Das Wichtigste in Kürze

  • Drei Polizeigewerkschaften/Organisationen stehen in Deutschland im Wettbewerb.
  • Die Organisationen sind das Sprachrohr der Polizisten.
  • Polizeianwärter zahlen einen günstigeren Beitrag.

Was sind die Polizei Gewerkschaften?

Polizeigewerkschaften sind Organisationen, die sich auf die Vertretung der Interessen von Polizeibeamten spezialisiert haben. Sie haben den Zweck, die Arbeitsbedingungen, Bezahlung und die berufliche Entwicklung von Polizisten zu verbessern. In vielen Ländern existieren Polizeigewerkschaften bereits seit Jahrzehnten und haben sich als wichtige Institutionen etabliert, um die Rechte der Polizisten zu schützen. Gewerkschaften sollten sich durch Unabhängigkeit auszeichnen sowie demokratisch organisiert sein. Durch Beitritt in eine Gewerkschaft kann ein jedes Mitglied seine individuellen Interessen äußern. Zusätzlich werden unterschiedliche Leistungen für ihre Mitglieder individuell angeboten.

Zusätzlich zu Gewerkschaften existieren auch berufliche Interessensvereine (z.B. der BDK) , welche in einer ähnlichen Weise die Interessen ihrer Mitglieder vertreten, jedoch teils nicht alle Merkmale einer Gewerkschaft aufweisen.


Im Folgendem wird der Begriff „Gewerkschaft(en)“ gesammelt für Interessenverbände (oder ähnliche Organisationen) genutzt, da aus unserer Erfahrung, Begriffe wie „gewerkschaftliche Interessenverbände“ und „Gewerkschaften“ umgangssprachlich häufig synonym verwendet werden. Die hier dargestellten Organisationen sind in ihrer Rechtsform teils Gewerkschaften und teils Vereine, genauere Informationen dazu findest du bei der detaillierten Vorstellung der einzelnen Organisationen weiter unten oder bei den Organisationen selbst.


Polizeigewerkschaften im Vergleich 2

Die (Versicherungs-)Leistungen der DPolG unterscheiden sich in den Landesverbänden. Detaillierte Informationen findest du auf der Webseite des jeweiligen Landesverbandes.

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GdP = Gewerkschaft der Polizei

Die Gewerkschaft der Polizei wurde in Hamburg am 14. September 1950 gegründet und steht für die Berufsvertretung aller Polizeibeschäftigten.
Rund 200.000 Mitglieder organisiert die GdP und sitzt in Berlin.
Die GdP ist eine deutsche Gewerkschaft, die speziell für die Belange der Polizeibeamten gegründet wurde. Zudem gehört sie seit April 1987 dem Deutschen Gewerkschaftsbund an.

Sie vertritt die Interessen ihrer Mitglieder auf beruflicher, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, ökologischer und kultureller Ebene.

  • Die GdP bietet rechtliche Unterstützung und Beratung in beruflichen Angelegenheiten an.
  • Sie verhandelt Tarifverträge und setzt sich für eine angemessene Bezahlung und Arbeitsbedingungen für Polizeibeamte ein.

Heute ist die GdP die größte Polizeigewerkschaft der Welt, die sich für eine demokratische und rechtsstaatliche Polizeiarbeit einsetzt.

Durch Einwirkung auf die Gesetzgebung, Abschluss von Tarifverträgen, Verhandlungen mit Behörden sollen die Ziele der GdP erreicht werden.

Beitreten können alle Landespolizisten der jeweiligen 16 Bundesländer, Bundespolizisten und Bundeskriminalbeamte. Die Beitragshöhe liegt bei ca. 4 € (Fachhochschüler) bis ca. 50 € (B7) je nach Besoldungsgruppe und Arbeitszeit pro Monat (Stand 2024).

Die GdP arbeitet in Versicherungsfragen sehr eng mit der PVAG zusammen. Die PVAG ist ein Tochterunternehmen der Signal Iduna Versicherungssgruppe. Wenn Du dich für die GdP entscheidest, erhältst du damit  immer Versicherungsangebote der Signal Iduna.

Weitere Informationen findest du unter:

Logo Gewerkschaft der Polizei

Leistungen (Stand 2024):

  • Zivilrecht
  • Öffentliches Recht
  • Strafrecht
  • Disziplinarverfahren
  • 10.000.000 € pauschal für Personen und Sachschäden
  • 100.000 € für Vermögensschäden
  • 100.000 € für Schäden durch Abhandenkommen Dienstschlüsseln / Codekarten
  • 52.000 € für Schäden an Kfz durch Fahrzeugpflege und Wartungsarbeiten
  • 50.000 € für Schäden durch Abhandenkommen von fiskalischen Eigentum
  • 50.000 € für Schäden durch Abhandenkommen von persönlichen Ausrüstungsgegenständen
  • 5.000 € für Schäden durch Abhandenkommen von sichergestellten Gegenständen
  • 2.000 € für Schäden durch Abhandenkommen von Verwarnungsblöcken
  • Schäden an Dienstfahrzeugen
    • 250.000 € für Sachschäden
    • 250.000 € für Vermögensschäden
  • Schäden durch Dienstfahrzeuge
    • 1.000.000 pauschal für Personen-, Sach-, und Vermögensschäden
  • weltweit
  • 3.000 € für den Todesfall
  • 4.000 € für den Invaliditätsfall mit Progression 250 %
  • 9.000 € bei gewaltsamem Tod im Dienst durch eine vorsätzliche Straftat eines Dritten
  • 5.000 € Bergungskosten
  • 5.000€ kosmetische Operation
  • 500€ Kurkosten / Reha-Kosten
  • beim Tod eines Mitgliedes oder seines Ehepartners

DPolG = Deutsche Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund

Die Deutsche Polizeigewerkschaft im DBB wurde am 18. November 1951 neu gegründet. Die DPolG bietet eine zielorientierte Gewerkschaftspolitik für die Angehörigen der Polizei. Sie vertritt die beruflichen, sozialen, finanziellen und wirtschaftlichen Interessen der Polizeibeschäftigten, Pensionäre und Rentner. Dabei steht vor allem der unabhängige, berufsbezogene und neutrale Einsatz der DPolG im Vordergrund. Mitglied bei der DPolG kann jeder (Beamte-/ Tarif-)Beschäftigte innerhalb der Polizei werden. Der Mindestbeitrag liegt bei ca. 6 € (Anwärter) bis maximal 70 € (B9) je nach Besoldungsgruppe bzw. Tarifbeschäftigte und Arbeitszeit pro Monat.

Die DPolG arbeitet in Versicherungsfragen eng mit der Debeka und DBV zusammen.

Weitere Informationen findest du unter:

Logo Deutsche Polizeigewerkschaft

Leistungen:

(Die Leistungen unterscheiden sich je nach Bundesland. Genauere Informationen findest du weiter unten.)

  • Rechtsberatung
  • gerichtlich und außergerichtlich Verfahrensrechtsschutz
  • bis zu 10.000.000€ für Personen und Sachschäden
  • bis zu 50.000 € für Schäden an Kfz durch Fahrzeugpflege
  • bis zu 50.000 € für Schäden durch Abhandenkommen Dienstschlüsseln / Codekarten
  • bis zu 5.000 € für Schäden durch Abhandenkommen von persönlichen Ausrüstungsgegenständen
  • keine Selbstbeteiligung
  • bis zu 7.500 € je Versicherungsfall
  • bis zu 50.000 €
  • bis zu 50.000€ bei Personenschäden und Sachschäden
  • bis zu 10€ Krankenhausgeld
  • bis zu 10 € Genesungsgeld
  • bis zu 3.100 € Invalidität
  • bis zu 5.000 € Leistung bei Unfalltod
  • bis zu 5.000 € Bergungskosten
  • bis zu 2.500 € Kurkosten
  • bis zu 50€ Geburtshilfe
  • bis zu 250 €

Weitere Informationen zu den Leistungen der DPolG finden Sie unter:

www.dpolg-bundespolizei.de/mitgliedschaft/leistungen/

BDK = Bund Deutscher Kriminalbeamter

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter setzt sich für die Belange der Kriminalpolizei ein sowie für die soziale, wirtschaftliche, berufliche und kulturelle Interessen ihrer Mitglieder. Kriminalisten stehen Kriminalisten fachkompetent zur Seite und bilden das Fundamt dieses gewerkschaftlichen Berufsverbandes. Somit strebt der BDK die Verbesserung der Arbeitsplätze und die Entwicklung einer praxisnahen, realistischen und fortgeschrittenen Kriminalitätsbekämpfung an. Kriminalisten-Beamte und Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in der Kriminalitätsbekämpfung, Tarifbeschäftigte sowie Angehörige der Lehre, Wissenschaft und Forschung mit Bezug zur Kriminalitätsbekämpfung können sich als Mitglieder anmelden.
Die Mitgliedsbeiträge variieren je nach Bundesland und Besoldungs-/ Entgeltgruppe.

Weitere Informationen findest du unter:

Logo Bund Deutscher Kriminalbeamter

Leistungen (Stand 2024):

  • Versicherungssumme beträgt 1.000.000 € je Rechtsschutzfallzusätzlich
  • zusätzlich bis zu 200.000 € für Strafkautionen
  • kostenlose Rechtsberatung
  • 10.000.000 € pauschal für Personen und Sachschäden
  • 100.000 € für Schäden durch Abhandenkommen vom staatlichen Eigentum
  • 5.000 € für Schäden durch Abhandenkommen von persönlichen Ausrüstungsgegenständen
  • Regressansprüche für Schäden an dienst Fahrzeugpflege
  • 50.000 € für Schäden durch Abhandenkommen von fremden Dienstschlüsseln oder Code-Karten
  • Unterstützung im Trauerfall bis zu 300 €
  • bei Unfalltod bis zu 750 €
  • Beihilfe bei nachgewiesener unverschuldeter Notlage
  • Einschluss in ein Versichertenkreis abgeschlossener Gruppenversicherungsverträge

Hier auch ein Video dazu

Kai Buczinki, auch bekannt als der Finanzcop hat ein tolles Video zum Thema: Welches ist die beste Polizeigewerkschaft, gemacht.

Dieses möchte ich Euch nicht vorenthalten:

FAZIT – Der Polizeigewerkschaften

Sie setzen sich auch dafür ein, dass Polizisten angemessen ausgerüstet und geschützt sind, damit sie ihre Arbeit erfolgreich verrichten können.

Obwohl Polizeigewerkschaften in der Regel positiv wahrgenommen werden, gibt es auch Kritik an ihnen. Einige Kritiker argumentieren, dass Polizeigewerkschaften die Fähigkeit der Regierungen einschränken, notwendige Reformen in der Polizei durchzuführen. Andere argumentieren, dass Polizeigewerkschaften dazu beitragen, dass sich Polizisten von der Öffentlichkeit abschotten und dass sie die Transparenz und Rechenschaftspflicht der Polizei einschränken können.

Ein weiteres Argument gegen Polizeigewerkschaften ist, dass sie manchmal die Interessen von einzelnen Polizisten, die sich unangemessen verhalten haben, über die Interessen der Öffentlichkeit stellen können. Es gibt auch Kritik daran, dass Polizeigewerkschaften die Möglichkeit haben, die Strafverfolgung und die Justiz beeinflussen zu können, wenn sie sich für ihre Mitglieder einsetzen, die beschuldigt werden, unangemessen gehandelt zu haben.

FAQ

Wie viele Polizisten sind in der Gewerkschaft?

Die Mitgliedszahlen ändern sich selbstverständlich im Laufe der Zeit. Laut den drei Organisationen selbst vertreten sie 2024 insgesamt rund 315.000 Polizisten.

  • GDP (Gewerkschaft der Polizei): Etwa 200.000 Mitglieder.
  • DPolG (Deutsche Polizeigewerkschaft): Etwa 100.000 Mitglieder.
  • BDK (Deutscher Bund der Kriminalbeamten): Etwa 15.000 Mitglieder.

Welche Polizeigewerkschaften gibt es?

In Deutschland vertreten drei Polizeigewerkschaften/Verbände die Interessen der Polizisten. Das sind die:

  • GDP (Gewerkschaft der Polizei)
  • DPolG (Deutsche Polizeigewerkschaft)
  • BDK (Deutscher Bund der Kriminalbeamten)

Was bringt einem Polizeianwärter der Beitritt in eine Polizeigewerkschaft?

Wenn du einer Polizeigewerkschaft in Deutschland beitreten willst, kann sie dir bei vielen Dingen helfen. Du kannst Rechtsbeistand, kostenlose Versicherungen und Unterstützung bekommen, wenn du Probleme mit deinem Job hast. Die Gewerkschaft kann dir auch helfen, bessere Arbeitsbedingungen, eine bessere Bezahlung und andere Leistungen zu bekommen. Außerdem bieten sie Schulungen und Vernetzungsmöglichkeiten an, die für die Karriere nützlich sein kann. Natürlich musst du für die Mitgliedschaft bezahlen, aber das kann sich lohnen, wenn du all diese Vorteile nutzen möchtest.

Unser Autor:

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